Christbäume auf der Schütt

In der Stadtchronik Nürnberg geblättert:

Die kolorierte Postkarte aus dem Jahr 1902 zeigt Besucher und Buden auf dem Christkindlesmarkt auf der Insel Schütt. Im Hintergrund ist die Kuppel der ehemaligen Hauptsynagoge zu sehen. Quelle Stadtarchiv Nürnberg

Besucher flanieren über den Christkindlesmarkt auf der Insel Schütt, Spielsachen und auch Weihnachtsbäumchen wurden verkauft. Im Hintergrund ist die Kuppel der im August 1938 durch die Nationalsozialisten zerstörten Hauptsynagoge zu sehen. Postkarte 1902. (Stadtarchiv Nürnberg A 5 Nr. 405)

Der Christkindlesmarkt fand nicht immer auf dem Hauptmarkt statt, so wich man auch immer wieder auch auf die Insel Schütt aus, wie die Stadtchronik Nürnberg es für das Jahr 1888 beschreibt:

Christmarkt 8. Dec. Ein Theil des Christmarkts, welcher heute eröffnet wurde ist heuer auch auf der Schütt aufgeschlagen, da eine Anzahl Geschäftsleute auf dem Herrenmarkte keinen Platz finden konnte. Auch der Hauptverkauf der Christbäume wurde auf die Schütt verlegt.

Die Eröffnung des Christkindlesmarkts 1888 in der Stadtchronik Nürnberg. Der Herrenmarkt bezeichnete den Hauptmarkt. Quelle Stadtarchiv Nürnberg

Auszug aus der Stadtchronik Nürnberg des Jahres 1888. Die Örtlichkeit Herrenmarkt steht für den Hauptmarkt. (Stadtarchiv Nürnberg F 2 Nr. 12)

 

Ein prächtiger Weihnachtsbaum in der Villa des Kunstanstaltsbesitzers Karl Anton Pocher. Der Baum ist geschmückt mit Schnee, Eiszapfen, Tannenzapfen und Kerzen. Quelle Stadtarchiv Nürnberg

Ein prächtiger Weihnachtsbaum in der Villa des Kunstanstaltsbesitzers Karl Anton Pocher. Das 1886 bis 1888 erbaute Anwesen war unter der Adresse Vordere Insel Schütt 7 zu finden, die Hausnummer wurde 1965 aus den Verzeichnissen gelöscht. Fotografie um 1890. (Stadtarchiv Nürnberg A 76 Nr. RF-42-F1-29)

Eine Art Weihnachtsbaum ist unter dem Namen Barbarabaum 1795 in Nürnberg nachweisbar. Auch heute noch ist mancherorts der Brauch bekannt, am Barbaratag, dem 4. Dezember, Zweige eines Apfel- oder Kirschbaums abzuschneiden und in der warmen Stube ins Wasser zu stellen, so dass diese bis Weihnachten blühen. Aus solchen Zweigen, die gerne auch mit Gaben behängt wurden, entwickelte sich der Brauch des geschmückten Tannenbaums.

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