Amberg und der Nationalsozialismus: Stadt Amberg präsentiert neue Veröffentlichung zu einem dunklen Kapitel ihrer Geschichte

Rund sechs Jahre intensiver Forschungsarbeit waren nötig, um eine erste umfassende Untersuchung der Geschichte Ambergs während der Zeit des sogenannten Dritten Reiches zu erarbeiten. Eine Herzensangelegenheit, die fraktionsübergreifend der Amberger Stadtrat und gleich zwei Oberbürgermeister, nämlich Wolfgang Dandorfer und Michael Cerny, intensiv begleitet und gefördert haben. Eine Reise in die Vergangenheit für die Bearbeiterin des Vorhabens, Dr. Laura Gebauer, die die Ergebnisse ihrer Forschungen am Abend des 08. Mai 2019 unter dem Titel „Amberg und der Nationalsozialismus“ im Großen Rathaussaal vorstellen konnte.

Frontcover von "Amberg und der Nationalsozialismus"

Die Gelegenheit dazu bot der jungen Wissenschaftlerin ein festlicher Empfang der Stadt Amberg, in dessen Rahmen Oberbürgermeister Michael Cerny es sich nicht nehmen ließ, Gebauer, die aus promotionsrechtlichen Gründen ihr Buch noch unter ihrem Mädchennamen Laura Hanel veröffentlicht hat, als erster zu ihrer Leistung zu beglückwünschen. Ihm schloss sich Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl an, der in der Folge für die Anwesenden einige grundlegende Besonderheiten des Nationalsozialismus in der Oberpfalz äußerst anschaulich und lebhaft erläuterte und so das Terrain für die Autorin selbst ebnete.

Laura Gebauer entführte danach alle Zuhörer zu einem halbstündigen Rückblick auf ihren langen Marsch durch die Untiefen der Amberger Geschichte – ein Unterfangen, das mit Forschungsaufenthalten im Bundesarchiv in Berlin, Recherchen im Stadtarchiv Amberg und in zahlreichen weiteren kommunalen, kirchlichen und staatlichen Archiven sowie einem halbjährigen Umzug nach Amberg buchstäblich eine Tour de Force für die engagierte Forscherin dargestellt haben muss. Unterstützt von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und weitgehend finanziert von der Stadt Amberg entstand so zunächst eine Masterarbeit, die die Geschichte der NSDAP in Amberg von 1922 bis 1934 beleuchtete. Um nicht auf halbem Wege stehen zu bleiben beschlossen die beteiligten Parteien folgerichtig im Jahr 2016, das Projekt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 fortzuführen.

Am Ende des Weges stand so nicht nur das 420 Seiten starke Werk mit dem Titel „Amberg und der Nationalsozialismus“, sondern auch die Promotion der Autorin, für die der Abschluss des Projektes jedoch ungleich mehr bedeutete: „Auf diesen Abend habe ich ganz konkret vier Jahre lang hingearbeitet und es ist für mich der Abschluss einer ganz besonderen Zeit, eines Lebensabschnittes“, formulierte Gebauer, durchaus mit ein wenig Wehmut in der Stimme.

Gordon Bär (Piano) und Stefan Frank (Sax)

Mit einem charmanten Lächeln forderte sie dann jedoch gleich alle Anwesenden auf, das im Foyer des Rathaussaales feilgebotene Buch mit nach Hause zu nehmen und sich selbst ein Bild zu machen von dem, was sie mit viel Mühe erarbeitet hat.

Unter den Klängen des fantastischen Duos Gordon Bär (Piano) und Stefan Frank (Saxophon) klang dann der offizielle Teil der Veranstaltung aus und gab den Mitarbeitern des Stadtarchivs, in dessen Schriftenreihe das Buch bereits als neunter Band erschienen ist, Gelegenheit, den zahlreichen Interessenten ein Exemplar von „Amberg und der Nationalsozialismus“ zu verkaufen.

Laura Hanel: Amberg und der Nationalsozialismus, 400 Seiten, Englische Broschur, mit zahlreichen, größtenteils unveröffentlichten Abbildungen. ISBN: 978-3-924707-14-9

Überall im Buchhandel erhältlich zum Preis von 17,90 €

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