Es geschah vor 774 Jahren

Ausschnitt aus einer Karte von Gabriel Bodenehr d. Ä. "Nürnberg mit dero Gegend" von 1750 (Stadtarchiv Nürnberg A 4/IV Nr. 56)

Ausschnitt aus einer Karte von Gabriel Bodenehr d. Ä. "Nürnberg mit dero Gegend" von 1750 (Stadtarchiv Nürnberg A 4/IV Nr. 56)

Am 10. Januar 1242, vor 774 Jahren, wurde der Nürnberger Ortsteil Sandreuth erstmals urkundlich erwähnt. Hinter dem Namen Sandreuth verbirgt sich die Bedeutung einer „Rodung auf sandigem Boden“. Diese Rodung führte wohl bereits im 11./12. Jahrhundert zu einer kleinen Siedlung, die im Osten durch Steinbühl, im Süden durch Gibitzenhof und die Werderau und im Westen durch St. Leonhard und Schweinau begrenzt wird. Am 10. Januar 1242 übergab – so die erste urkundliche Erwähnung – das Bamberger Domkapitel einen Hof zu „Sandrivte“ der Nürnberger Deutschordenskommende. Dieser Hof und einige umliegende Wiesen wurden die Keimzelle des heutigen Sandreuth.

 

Ausschnitt aus der Karte von Johann Baptist Homann: "Prospect und Grundris der des Heil. Röm. Reichs Stadt Nürnberg samt ihren Linien und Gegend auf eine Meil wegs herumb" von 1715 (Stadtarchiv Nürnberg A 4/IV Nr. 56)

Ausschnitt aus der Karte von Johann Baptist Homann: "Prospect und Grundris der des Heil. Röm. Reichs Stadt Nürnberg samt ihren Linien und Gegend auf eine Meil wegs herumb" von 1715 (Stadtarchiv Nürnberg A 4/IV Nr. 56)

Von den drei Gebäuden Sandreuths im 18. Jahrhundert gehörten nach wie vor zwei Höfe mit Vogtei- und Steuerrechten der Deutschordenskommende Nürnberg und eine Schenkstätte samt Vogtei der Nürnberger Patrizierfamilie Fürer von Haimendorf (hier lag das Steuerrecht beim Nürnberger Landsteueramt). Die der Reichsstadt Nürnberg zustehende Hochgerichtsbarkeit wurde vom markgräflich-ansbachischen Oberamt Schwabach bestritten, die zuständige Pfarrei war St. Lorenz in Nürnberg. Nach der Inbesitznahme Sandreuths durch das Königreich Preußen  (als Rechtsnachfolger des Fürstentums Ansbach) 1796 fiel Sandreuth mit den Ansbacher Landesteilen Preußens 1806 an Bayern und wurde dem Landgericht Nürnberg unterstellt. Seit 1808 bzw. 1818 war Sandreuth Teil der Gemeinde Galgenhof und kam 1826 zur Gemeinde Gibitzenhof, von der es aber durch den Bau des Ludwigs-Donau-Main-Kanals 1846 bzw. heute durch den hier verlaufenden Frankenschnellweg abgetrennt wird. 1824 lebten in Sandreuth 22 Personen in zwei Haupt- und drei Nebengebäuden. Seit der Eingemeindung nach Nürnberg im Jahr 1899 erhielt Sandreuth seine heutige Prägung als Industriegebiet durch das 1901-1904 errichtete und 1975 stillgelegte Gaswerk und das seit 1982 bestehende Heizkraftwerk.

Ansicht des Gutes Sandreuth auf einem Kupferstich von Johann Alexander Boener 1706 (Reitergefecht bei Dandreuth) (Stadtarchiv Nürnberg E 13/II Nr. 234)

Ansicht des Gutes Sandreuth auf einem Kupferstich von Johann Alexander Boener 1706 (Reitergefecht bei Dandreuth) (Stadtarchiv Nürnberg E 13/II Nr. 234)

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