In der Stadtchronik Nürnberg geblättert:
Im Dezember 1924 berichtete die Stadtchronik Nürnberg von der am 18. des Monats über die Bühne gegangenen Weihnachtsaufführung für die Kinder von Unterstützungs- und Zusatzrentenempfängern im Neuen Stadttheater am Ring. Vorab hatten die jungen Besucherinnen und Besucher einen Lebkuchen bekommen, nun warteten sie gespannt auf das Theaterstück:
Wie glänzten die Augen, als in Knecht Rupprechts Reich die Nürnberger Zinnsoldaten aus der Schachtel herauskamen und ihren Parademarsch vorführten, wie schön war der Elfentanz im Märchenreich, welche Heiterkeit erweckte der quakende Froschkönig, der schließlich von den Störchen bearbeitet wurde, und welches Jauchzen erzeugten erst all die tanzenden Puppen!
Das 1919 ins Leben gerufene städtische Wohlfahrtsamt organisierte seit dem Jahr 1920 Weihnachtsfeiern für bedürftige Kinder. Den Kindern aus armen Familien sollte zur Weihnachtszeit eine Freude bereitet werden. Sie erhielten außerdem ein Geschenkpaket mit Süßem, aber auch nützliche Geschenke durften nicht fehlen, 1924 fanden die Kinder in ihrem Päckchen 2 Taschentücher, ½ Pfd. Kakao, 1 Pfd. Zucker, 1 Stollen (1 Pfd.), ca 1 Pfd. Aepfel, 1 Lebkuchen.
Die Tradition der Weihnachtsbescherung bedürftiger Kinder hat 2007 der Verein Sternchenmarkt aufgegriffen. Unterstützt von zahlreichen Spenderinnen und Spendern findet in Zusammenarbeit mit dem städtischen Sozialamt im Innenhof des Alten Rathauses ein Weihnachtsmarkt für Mädchen und Jungen, deren Familien unterhalb der Armutsgrenze leben müssen, statt. In diesem Jahr kann der Sternchenmarkt sein 10-jähriges Jubiläum begehen.