Einige Tage war ich nun als Praktikantin im Laufer Stadtarchiv tätig gewesen und habe dadurch vieles über die Arbeit in einem Archiv gelernt.
Vor allem für Geschichts,- und Heimatliebhaber wie mich, war es eine große Erfahrung mehr über die Bestände des Stadtarchivs zu erfahren und auch mit diesen zu arbeiten.
Zum Stadtarchiv Lauf gehören ebenfalls die Gemeindearchive der Ortsteile. Dort sind unter anderem Bauanträge der ehemals selbstständigen Orte verwahrt, die mit der Zeit eingemeindet wurden. Dabei war die Aufgabe, diese heute immer noch für das Bauamt wichtigen Anträge separat zu erfassen.
Auch ein paar Familienarchive werden im Stadtarchiv verwahrt, darunter das Archiv der Adelsfamilie von Sichart aus Lauf, die mit Geschäften im Seidenhandel, wohlhabend wurde. Ich durfte mit der Porträtsammlung der Familie arbeiten und dabei eine Art Konzept für eine mögliche Ausstellung erstellen. Interessant war hierbei die Geschichte einer Familie kennen zu lernen und mein Interesse zur Kunst mit einfließen zu lassen.
Eine weitere Aufgabe im Archiv besteht unter anderem darin, die Bestände sachgerecht zu verwahren. Dazu zählt auch der große Urkundenbestand im Laufer Stadtarchiv.
Ich durfte dabei helfen die mehrere Hundert Jahre alten Urkunden in säurefreie Kartons umzulagern.
Die Urkunden wurden in den Kartons aufgefaltet befestigt und auch die teilweise noch erhaltenen Siegel fixiert.
Die Arbeit erforderte viel Feingefühl und ein wenig Geduld, machte aber dennoch viel Spaß. Dabei ist es natürlich toll, die alten und dafür noch gut erhaltenen Urkunden gesehen zu haben. Außerdem ist jede Urkunde, sowie das Siegel individuell in Größe, Aussehen, Schrift und natürlich dem Inhalt, was die Arbeit noch spannender und abwechslungsreicher macht.
Wer also sagt, die Arbeit in einem Archiv sei eintönig, liegt falsch. Denn durch mein Praktikum habe ich gesehen, wie vielfältig die Aufgabenbereiche dort doch sein können.
Celine Dürr