An der Oedenberger Straße - früher wie auf dem Plan zum Teil auch „Kühtrieb“ genannt - an der Ecke, wo heute die Konrad-Groß-Schule steht, das frühere Oedenberger Schulhaus, schräg gegenüber der Einmündung des Thumenberger Weges, wurde 1889 ein bäuerliches Anwesen neu errichtet. Vorher war dieser Bereich unbebaute landwirtschaftliche Nutzfläche.

 

Bauzeichnung der Schwedenscheune und des Stalles 1889

Bauzeichnung der Schwedenscheune und des Stalles 1889. (Stadtarchiv Nürnberg C 20/V Nr. 7558)

 

Bauzeichnungen der Schwedenscheune und des Wohnhauses, Lageplan Klingenfeld 1889

Bauzeichnungen der Schwedenscheune und des Wohnhauses, Lageplan Klingenfeld 1889. (Stadtarchiv Nürnberg C 20/V Nr. 7558)

Interessant ist, dass neben dem Neubau eines zeitgemäßen Wohngebäudes eine Scheune im Stil eines Schwedenhauses im Tuchergarten Stück für Stück abgetragen und am „Kühtrieb“ wieder aufgebaut wurde. Ein entsprechender Vermerk des bekannten Architekten und Fotografen August Friedrich Nagel bestätigt dies.

In den Tuchergarten war laut Nagel auch ein Bauernhof einbezogen. Die beiden Stadtmauertürme auf dem einen Foto liegen an der Vestnertormauer. Was dahinter liegt, ist kaum zu erkennen. Kaiserstallung und Türme sind entweder verdeckt oder außerhalb des Blickwinkels des Fotos.

Schwedenscheune im Tuchergarten vor 1889

Schwedenscheune im Tuchergarten vor 1889. (Stadtarchiv Nürnberg E 29/VI Nr. 2596)

 

Schwedenscheune im Tuchergarten vor 1889

Schwedenscheune im Tuchergarten (in Hintergrund erkennt man die ersten Wohngebäude im Bereich Pirckheimer Straße vor 1889. (Stadtarchiv Nürnberg E 29/VI Nr. 2596)

Das neue Wohngebäude an der Oedenberger Straße war ein einstöckiges L-förmiges Sandsteingebäude mit Seitengiebel und einem Giebelerker. Es war teilweise auch unterkellert. Ziemlich nah an der Straße wurde für das Anwesen sogar ein Brunnen gebohrt.

Die zunächst geplante Anlage eines breiteren Weges an der Ostseite des neuen Bauernhofes nach Norden in das Klingenfeld als Ersatz für den dortigen schmalen Feldweg im Bereich der heutigen Dresdener Straße unterblieb.

In unserem Archivbestand „A 4/VII - Baurisse Bildstelle Hochbauamt“ sind verschiedene Bauzeichnungen auch von Details der dortigen Gebäude vorhanden (A 4/VII Nr. 423).

Als der Bauernhof den städtischen Siedlungsplänen 1930 im Wege stand und sein Abbruch beschlossen worden war, stand erneut die Verlegung der alten Scheune an.

Schwedenscheune mit Wohnhaus an der Oedenberger Straße (heute dort die Konrad-Groß-Schule; Blick Richtung Osten) um 1930

Schwedenscheune mit Wohnhaus an der Oedenberger Straße (heute dort die Konrad-Groß-Schule; Blick Richtung Osten) um 1930. (Stadtarchiv Nürnberg C 20/V Nr. 7558)

Schwedenscheune mit Wohnhaus an der Oedenberger Straße (heute dort die Konrad-Groß-Schule; im Hintergrund erkennt man schon die ersten Gebäude des Sachsenviertels) um 1930

Schwedenscheune mit Wohnhaus an der Oedenberger Straße (heute dort die Konrad-Groß-Schule; im Hintergrund erkennt man schon die ersten Gebäude des Sachsenviertels) um 1930. (Stadtarchiv Nürnberg C 20/V Nr. 7558)

Als Plätze waren unter anderem der Weihergarten, Grundstück Schnieglinger Str. 261 oder der Brettergarten an der Schnieglinger Str. 70 im Gespräch. Dem Akt liegen zwei Fotos der Scheune bei. Verlegt wurde diese schließlich in den Betriebshof des Tiergartens (südöstliche Ecke) ins Gut Mittelbüg bei Röthenbach an der Pegnitz.

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