In der Stadtchronik Nürnberg geblättert:
Das Jahr 1831 endete mit dem Läuten der Glocken, wie es der erste Stadtchronist Georg Paul Amberger schilderte:
31. Dezbr als Jahres Schluß wurde wie gewöhnl. mit dem Geläute aller Glocken beim Schlage der mitternächtlichen Scheidestunde feierlichst begangen.
Der Kaufmann Georg Paul Amberger (1789-1844), der Begründer der Stadtchronik Nürnberg, fühlte sich seiner Heimatstadt Nürnberg stark verbunden, was sich auch in seinem Interesse für die Geschichte der Stadt, einer umfangreichen Büchersammlung zur Noris und der Abfassung der Chronik ausdrückte. Im Laufe der Jahre hatte er es sich zur Angewohnheit gemacht, die Chronikbände zu Jahresanfang mit eigens erdachten Segenssprüchen zu versehen, wie hier für das Jahr 1832:
Mit Gott Aọ [Anno] 1832
Gott! Schenke Du meiner guten VaterStadt Deinem Frieden, beschirme Sie für allen Unglück, und lasse Deinen väterlichen Segen auf Ihr ruhen in Ewigkeit. Amen. –
am 1 Januar
Heil unserer Vaterstadt! in ihr erblühe
Das Gute und das Schöne immer neu
Heil allen Bürgern, die ein Band umschlinget,
Und jeder bleibe seinen Pflichten treu.
Heil allen Menschen auf dem Erdenrunde
Dem Fehlenden ein gnädiges Gericht,
Dem Armen und bedrängten schnelle Hülfe
Und wo es noch nicht taget, - werde Licht.
Das Aufkommen der Bildpost- und Ansichtskarten erlebte Amberger, der als Vielschreiber dieses Medium wohl auch gerne genutzt hätte, nicht mehr. Seit den 1870er Jahren fanden die beliebten Postkarten weite Verbreitung und wurden auch als Neujahrsgruß gerne versandt. Im Bestand A 5 (Postkarten) des Stadtarchivs Nürnberg findet sich dieses bezaubernde Exemplar: