Die neue Ausgabe enthält zwei Beiträge zur Geschichte der Festung Wülzburg bei Weißenburg.
Zuerst kommentiert der in Weißenburg geborene Historiker und Archivar Dr. Daniel Burger einen traurigen Erlebnisbericht des katholischen Kuraten auf der Festung mit dem Titel: „Die „Leiden und Freuden“ des Kuraten Nikolaus Mayer auf der Wülzburg. Ein Stimmungsbild der Festungsgarnison im jungen Königreich Bayern“.
Nur kurze Zeit hielt es der Geistliche auf der Wülzburg aus: von seiner Ankunft im August 1825 bis zu seiner fluchtartigen Abreise im Juni 1826 vergingen nur wenige Monate. Leidvoll beschreibt er seinen Aufenthalt auf der abgelegenen und wenig attraktiven Festung und macht auch vor abwertenden Äußerungen über die dort stationierten Offiziere nicht Halt. Natürlich, möchte man sagen, denn vordringlich wollte er mit dem Bericht seine Versetzung erreichen. Außerdem bringt eine positive Würdigung– damals wie heute – ohnehin keiner zu Papier. Schon gar nicht in Franken, wo das höchste Lob bekanntlich in einem kurzen „passt scho“ ausgedrückt wird.
Im zweiten Teil listet Stadtarchivar Reiner Kammerl erstmals die bekannten Kommandanten der Wülzburg bis zu ihrer Aufgabe im Jahr 1867 auf: „Die Kommandanten der Festung Wülzburg im Überblick“.
Die Quellenlage dazu ist spärlich und bislang auch wenig erforscht. Lange nach der um 1610 vermuteten Fertigstellung der Festung ist mit Oberst Johann von Streitberg (†1634) nämlich erst im Jahr 1631 ein Festungskommandant genannt.
Die vorliegende Zusammenstellung ist damit zunächst das Ergebnis von Recherchen im Staatsarchiv Nürnberg und im Stadtarchiv Weißenburg. Sie soll zugleich auch Ansporn für weitere Arbeiten und Ergänzungen sein.
Seit 1974 gibt die Stadt Weißenburg mit den Weißenburger Blättern eine eigene Zeitschrift heraus. Anfangs erschienen die Ausgaben unregelmäßig, seit 1989 – mit Übernahme der Schriftleitung durch das Stadtarchiv – haben sich regelmäßig drei Ausgaben pro Jahr etabliert.
Diese kleine Zeitschrift der Stadt mit dem Untertitel „Geschichte Heimatkunde Kultur“ ist kostenlos und wird in den städtischen Dienststellen und einer Reihe weiterer öffentlicher Einrichtungen, Buchhandlungen usw. im Stadtgebiet verteilt. Seit einigen Jahren ist sie auch online auf der Homepage der Stadt Weißenburg eingestellt: Villa Nostra