Schon gegen Ende des Ersten Weltkriegs wurden aus Mangel an Edelmetallen Kupfer- und Silbermünzen eingezogen. Als Ersatz und um den Bedarf an Kleingeld zu decken, brachten nun die Länder, Städte und Gemeinden eigenes Notgeld heraus, darunter die Stadt Schwabach seit Anfang 1918 mit Gutscheinen über 50 Pfennig. Diese hatten verschiedene Farben und waren durchnummeriert. Die höchste heute bekannte Serienummer ist 38858A und wurde am 15. Dezember 1918 ausgegeben. Man kann also davon ausgehen, dass für die Verhältnisse einer relativ kleinen Stadt wie Schwabach durchaus eine beachtliche Menge Notgeld im Umlauf war.
Es war aber nicht nur die öffentliche Hand, die eigene Geldscheine druckte, sondern auch verschiedene Betriebe brachten eigene Gutscheine auf den Mark. Interessant in diesem Zusammenhang mag das Engagement der kleinen Schwabacher Privatbank Jean Hering sein, die 1918 ebenfalls Gutscheine über 50 Pfennig herausgab. Jean Hering, geboren 1870 in Kulmbach, war 1897 in Schwabach zugezogen und erhielt im September 1902 das Schwabacher Bürgerrecht. Einen Monat später eröffnete er im Anwesen Bahnhofstraße 20 seine Bank als Agentur der Bayerischen Notenbank. Die Firma bestand offenbar bis zu seinem Tod 1935.
Einige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg, 1923, war es nicht mehr der Mangel an Kleingeld, der die Stadt Schwabach veranlasste, Geld zu drucken, sondern die große Inflation. Es wurden nun nicht mehr Pfennig-Gutscheine ausgegeben sondern etwas aufwändiger gestaltete Millionen-Banknoten. Das Bildmotiv, eine leicht vereinfachte Darstellung von der Südostecke des Marktplatzes mit Rathaus, Oberamtshaus und Stadtkirche im Hintergrund, blieb jedoch das gleiche.