Gastbeitrag von Melanie Rosen, Stadtarchiv Schweinfurt
Ausstellung „Made in Schweinfurt XV“ 2016 der Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt und des Stadtarchivs.
Vom 23. Juli bis 20. September 2016 Konferenzzentrum Schweinfurt, täglich 10-18 Uhr, Eintritt frei.
2016 jährt sich zum 150ten Mal der Deutsche Krieg – eine militärische Auseinandersetzung zwischen dem Deutschen Bund und Preußen. Auch Unterfranken war Schauplatz dieses Krieges.
Zu den Auswirkungen in Schweinfurt gehörte die Einrichtung eines großen militärischen Lagers, das im Mai 1866 von etwa 8.000 Soldaten bezogen wurde. Zum Vergleich: Schweinfurt hatte damals etwa 9.000 Einwohner.
Für das Schweinfurter Handwerk stellte das Lager eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle dar.
Mitte Juli 1866 spitzte sich die Lage für Schweinfurt zu, die Preußen standen unmittelbar vor den Toren der Stadt. Die preußische Main-Armee marschierte jedoch auf höchstem Befehl an der Stadt vorbei, so dass Schweinfurt von direkten Kriegseinwirkungen verschont blieb.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das nach der bayerischen Mobilmachung auf den Mainwiesen errichtete große Truppenlager. Das Lager und die Schweinfurt berührenden Kriegsereignisse sind gut dokumentiert: durch die Akten des Stadtarchivs, die Berichte im Schweinfurter Tagblatt, die zeitgenössischen Aufzeichnungen des Gymnasialprofessors Friedrich Leonhard Enderlein (1801-1876) und die Zeichnungen Martin Fischers (1842-1918), der selbst als Soldat vor seinem Fronteinsatz das Lager durchlaufen hatte.
Besucher können in der Ausstellung anhand eines begehbaren Lagers den Alltag der Soldaten nacherleben. Dort stehen beispielsweise Zelte, Trommeln, Kartenspiele und Soldatenlieder zum Ausprobieren zur Verfügung. Aber auch originale Objekte wie Gewehre aus der Zeit, Uniformen, Zinnfiguren usw. werden präsentiert. Als Begleitprogramm bieten die Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt drei Vorträge an.