Eine Ungarnstrasse für Nürnberg?

Nürnberger Straßennamengeschichte

 

Vor 100 Jahren, 1915, erfolgte kriegsbedingt der Vorschlag, die nahe der heutigen Peterskapelle (früher: Peterskirche) gelegene Kirchenstraße in Nürnberg, die bereits 1868 amtlich benannt worden war, in „Ungarnstraße“ oder „Pester Straße“ umzubenennen: Ungarn war schließlich Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die zusammen mit dem Deutschen Reich den Kern der so genannten Mittelmächte bildete, denen im Ersten Weltkrieg die „Entente“ und deren Verbündete gegenüberstanden. Allerdings wurden diese Umbenennungsvorschläge nicht weiterverfolgt, genauere Auskunft hierüber gibt der entsprechende Akt im Stadtarchiv Nürnberg aber leider nicht.

 

Blick von der Regensburger Straße in die Kirchenstraße. Quelle: Stadtarchiv Nürnberg

Blick von der Regensburger Straße in die Kirchenstraße. Foto Hochbauamt Nürnberg, März 1944. (Stadtarchiv Nürnberg A 39/I Nr. 367-R)

 

Und überhaupt: Kriegszeiten sind sparsame Zeiten. Nur zwei Straßen wurden 1915 in Nürnberg neu benannt, der Kopernikusplatz und die Hagedornstraße, die beide wie die Kirchenstraße in der Südstadt liegen. Doch das ist eine andere (Straßen-)Geschichte.

 

Luftbild des Kopernikusplatzes. Quelle: Stadtarchiv Nürnberg.

Kopernikusplatz (Bildmitte). Luftbild Photogrammetrie München, um 1927. (Stadtarchiv Nürnberg A 97 Nr. 381)

 

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